Die großen Kriminalfälle.
Ronny Rieken - Der Mädchenmörder

Am 19. März 1998 tritt Manfred Nytsch verzweifelt vor die Kameras. „Lass unser Kind frei, du zerstörst unser Leben“, appelliert der ausgemergelte Schulbusfahrer an den Entführer seiner Tochter. Drei Tage zuvor hat er Christinas Fahrrad an der Straße zum Nachbarort gefunden. Noch in der Nacht startet die Kriminalpolizei in Cloppenburg die bis dahin größte Suchaktion in Deutschland. US-Aufklärungssatelliten werden eingeschaltet, 1500 Quadratkilometer abgesucht, Hubschrauber mit Wärmebildkameras unterstützen die Hundertschaften aus der Luft. Kurz darauf finden Jäger Christinas Leiche. Das Mädchen ist Opfer eines grausamen Sexualverbrechens geworden. Die Ermittler setzen auf ein damals neues Verfahren, von dem niemand weiß, ob es überhaupt legal ist - einen DNA-Massentest. 18000 Männer aus dem Bezirk Weser-Ems nehmen teil. Speichelprobe Nummer 3889 ist ein Treffer. Am 29. Mai 1996 wird der dreißigjährige Ronny Rieken verhaftet. Er wird wegen vierzehnfacher Vergewaltigung und zweifachen Mordes angeklagt. Der Film zeigt einen Mann, der kaltblütig kleine Mädchen vergewaltigt und ermordet hat und noch heute scheinbar mitleidslos darüber redet. Berichtet wird von einer überforderten Justiz, die Furchtbares hätte verhindern können. Doch im Mittelpunkt der Dokumentation steht das Schicksal zweier Mädchen, die sterben mussten, weil zu viele Menschen geschwiegen haben.

Inszenierung

45 min, ARD

2007

  • Buch: Annette Baumeister, Jobst Knigge
  • Regie: Annette Baumeister, Jobst Knigge
  • Mitarbeit: Tina Balzer
  • Kamera: Roland Dietl
  • Ton: Nikolaus Strobl
  • Schnitt: Klaus Eichler
  • Musik: Amedeo Tortora, Francesco Tortora, Tom Batoy
  • Produktionsleitung: Mirek Kovarik
  • Produzent/-in: Florian Hartung