Schatten des Schweigens
Sommer 1994, ein brütend heißer Tag in Rom. In einem dunklen Kellergang des 500 Jahre alten Palazzo Cesi in der Via Acquasparta in Rom zerren drei uniformierte Offiziere der Militärstaatsanwaltschaft schwitzend an einem Schrank. Dass der hochbrisantes Material enthält, stellt sich erst im Laufe eingehender Untersuchungen heraus. Er wird fortan einen Namen tragen: Schrank der Schande. 695 Akten der Wehrmacht in Italien wurden hier „vorläufig archiviert“. Akten über Kriegsverbrechen. Mit allen Details. Sie enthalten ein vollständiges Register aller damals bekannten Täter und Opfer und unzählige Beschreibungen der Verbrechen der deutschen Wehrmacht an italienischen Partisanen und Zivilisten. Damit wird ein Teil der Vergangenheit neu aufgerollt, dessen Geheimhaltung Jahre zuvor an höchster Stelle entschieden worden war.
Es ist der Beginn einer Serie an Kriegsverbrecherprozessen. Die Staatsanwaltschaft stellt ein deutsch-italienisches Team von Ermittlern zusammen. Erstmalig werden auch Opfer angehört und ihnen eine Stimme verliehen. Zeitzeugen berichten nun von ihren dramatischen Erfahrungen.
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Angehörigen, von Tätern und Opfern. Viele der Verfahren laufen bis heute.
1 x 90 Min
2026
- Regie: Lucia Vanucchi, Maxine Brückner
