Das Erbe der Treuhand

1990 holt die DDR-Bürger die Realität der freien Marktwirtschaft ein: 8.500 volkseigene Betriebe müssen privatisiert werden. Für diese riesige, historisch einmalige Aufgabe wird die Treuhandanstalt gegründet. Einnahmen in Milliardenhöhe werden erwartet, doch am Ende bleiben 250 Milliarden DM Schulden. Tausende Betriebe werden in nur fünf Jahren liquidiert, Skandale und Schmiergeldaffären häufen sich. Zweieinhalb Millionen Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz.

„Wir wurden ausverkauft und betrogen, gekränkt und gedemütigt“, so urteilt noch heute die Mehrheit der Ostdeutschen, wenn es um die Treuhand-Behörde geht. Eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums von 2017 zieht sogar die Verbindung von der Treuhand zum Erfolg der AfD im Osten.

Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall deckt diese Dokumentation die Arbeit der Treuhand und die Folgen für das Verhältnis West und Ost auf. Sie erzählt bewegende Geschichten von Gewinnern, Verlierern und Betrügern. Und sie geht den Fragen nach: Wurden die Ostdeutschen wirklich abgezockt? Hätte es eine Alternative zur Treuhand gegeben? Wie können wir heute mit dem Trauma Treuhand umgehen?

Teil 1: Aufbruch und Ausverkauf
Teil 2: Wut und Wirklichkeit

Gesellschaft
Reihen

2 x 45 min, ZDF

2019

  • ausgezeichnet mit dem Medienpreis der Johanna Quandt-Stiftung
    • Buch: Florian Hartung, Christin Köppen, Heike Nelsen
    • Regie: Christin Köppen, Heike Nelsen
    • Fachberatung: Dr. Marcus Böick
    • Kamera: Thomas Bresinsky, Michael Khano, Benedict Sicheneder
    • Ton: Sami Stotz
    • Schnitt: Robert Handrick, Martin Reimers, Elsa Kampen
    • Grafik/Animation: Björn Otto, Tom Degel
    • Produktionskoordination: Marie-Kristin Wolff
    • Produktionsleitung: Jonatan Geller-Hartung (Inszenierungen)
    • Herstellungsleitung: Sascha Lienert
    • Produzent/-in: Florian Hartung